„Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“ Es ist kaum zu glauben und tut richtig weh, aber ihre Dienstzeit in der Grönen Stee geht nach über zehn Jahren definitiv zu Ende. Unser Küsterehepaar Hanne und Peter Werker sind am 31. Mai 2021 offiziell in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.
„Was ist denn ein Küster? Was macht eine Küsterin?“ So fragen unsere Konfis regelmäßig in der ersten Kuffi-Stunde. Und das lässt sich auch kaum in einem Satz sagen! Das Wort „Küster“ kommt vom lateinischen „custos“ und bedeutet so viel wie „Hüter“, „Wächter“. Was da alles an Aufgaben für so ein Wächteramt zusammenkommt, hat in den vergangenen Wochen eine Arbeitsgruppe des Gesamtkirchenrates für Verwaltungszwecke akribisch aufgelistet. Die Liste ist lang: Gottesdienstvor- und Nachbereitung, kreative Raumgestaltung vor allem bei den großen Festen, Begleitung von Mitarbeiter*innen, Gruppen und Kreisen, Schließdienste, Reinigungs- und Gartenarbeiten, Teedienste, Kollekte zählen, Botengänge, Terminverwaltung bei Vermietungen und und und….
Aber alles, was man in Minuten, Stunden und Stundenlöhnen berechnen kann, trifft gar nicht den Kern, jedenfalls nicht den Kern von Hanne und Peter Werker. Sie waren die Seele der Grönen Stee, das erste freundliche Gesicht am Eingang, das die Menschen willkommen hieß und beim Hinausgehen ein „Auf Wiedersehen, alles Gute!“ wünschte. Sie waren das gute Gedächtnis von Pastor*in und Mitarbeiterkreis, das aus eigenen Stücken – wie entlastend! – gute und schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit festgehalten hat und sich meldete, wenn etwas Wichtiges vergessen wurde. Sie waren das aufmerksame Auge und Ohr im Bezirk, wenn jemand einen Besuch oder Hilfe brauchte. Sie waren gute Netzwerker, die unterschiedliche Menschen immer wieder ansprachen und eingeladen haben zu den Andachten und Gottesdiensten und anderen Angeboten in der Grönen Stee. Und gelegentlich waren sie auch die harte, aber notwendige Engelstimme, die „Halt!“ rief, wenn sich jemand nicht an die Hausregeln hielt. Vor allem aber waren sie gute Freunde, die an allem Anteil nahmen und mit Lob und konstruktiver Kritik das Geschehen in der Gemeinde begleiteten, weil die Gemeinde ihnen am Herz lag und immer noch liegt. All das und noch vieles mehr haben wir mit Hanne und Peter Werker erlebt! Der Küsterdienst war für die Beiden nie nur ein Job, sondern eine Berufung. Darum wollen sie sich auch weiter am Leben der Gemeinde beteiligen, ihrem Nachfolger/ihrer Nachfolgerin beim Einarbeiten helfen und sogar auch gern einspringen, wenn Not am Mann oder an der Frau ist. Auch darüber sind wir sehr froh.
Liebe Hanne, Lieber Peter, wir sind Euch für diese kostbare Zeit einfach nur dankbar und werden Euch als Küsterehepaar sehr vermissen! Wir danken Euch von Herzen für die Zeit, für die Liebe und die Kraft, die Ihr uns als Gemeinde Jesu Christi geschenkt habt und wünschen Euch den Segen unseres Herrn für jeden weiteren Tag Eures Lebens!
Im Namen des Ortskirchenrates und auch persönlich, Bert und Reinhild Gedenk