Bütenpredigt von Reinhild Gedenk

Ihr Lieben, hier könnt Ihr die Bütenpredigt vom heutigen Gottesdienst nachlesen:

 

Manchmal biblischer Inhalt ist schwer, da dacht ich, ob es vielleicht besser wär,

wenn ich reimend vor euch stehe da,

dann würde vielleicht manches schwere Wort heute klar

und mancher Inhalt ist leichter zu tragen,

wenn ich es schaff, die Botschaft in einfachen Worten zu sagen.

Und gleichzeitig kann so sehen jedermann,

dass bei uns in der Grönen Stee manchmal auch anders Gottesdienst gefeiert werden kann.

 

Der Grund, dass wir fröhlich sind, liegt auf der Hand: Unser Gott und der Glaube, sie bilden ein Band.

Deshalb habt ihr gehört, wie ich euch gelesen

aus Jesaja die Worte, was einst gewesen.

Und so steh ich jetzt hier, hab die Zeitung in der Hand, der einen,

und versuch euch zu sagen, was die Bibel dazu tut meinen.

 

Und, Ihr Lieben, ich bin entzückt, denn was Jesaja schreibt, ist heut nicht verrückt, weil, da gibt es keinen Streit,

das alles passt ganz vortrefflich auch in die heut´ge Zeit.

Vom Fasten spricht er und von Verzicht,

und das Viele das tun mit grimm´gen Gesicht.

Ihre Sehnsucht nach Gott, die war so groß,

ihm nahe zu sein, das wollten sie bloß. Darum kasteiten sie sich mit allerlei Taten und verweigerten Freude und Sonntagsbraten.

Und sie fragten sich: Wie kann ich Gott denn nun finden?

Was kann denn bloß helfen, sich mit ihm zu verbinden.

Die Antwort schien klar, wir kommen, wenn wir Freude ihm opfern, Gott nah. Wir werden uns also schinden, dann ist auch die Nähe zu Gott zu finden.

So dachten es sich die gläubigen Leut und grenzten sich ab von jeglicher Freud.

Sie dachten durch Trübsinn und auch durch Verzicht

bekämen sie Gott ganz bald zu Gesicht.

 

Doch,“ das kann doch nicht wahr sein!“ dachte Gott eines Tages

und schickte darum Jesaja einen Propheten seines Schlages.

„Jesaja, mach du den Leuten eben klar,

wie einfach und simpel sie kommen mir nah.“

In der Lesung haben wir ja gerade gehört wie dieser Mann sein Volk nun beschwört.

Mit lauter Stimme Jesaja beginnt, damit er Herzen und Seelen seiner Gemeinde zurückgewinnt.

 

Gott spricht, sagt Jesaja, der Gottesmann, der folgsam tut, was ihm aufgetan:

Gott spricht: Ich seh euer Fasten, schön und gut.

doch seh ich auch das, was ihr nebenbei noch so tut.

Ihr hadert und zankt, bedrückt zudem die Armen

selbst dann, wenn ihr fastet kennt ihr kein Erbarmen.

Damit  wollt ihr  mir nahe sein?

Wenn ihr verzichtet auf Euren Wein?

Wenn ihr verweigert jegliches leckere Stück

glaubt ihr wirklich, das allein wäre mein Glück.

 

Parallel dazu aber werden Arme gemieden

glaubt ihr wirklich damit wäre ich zufrieden?

Wenn ihr lediglich an euer eigenes Glück denkt

und keiner mal seinen Blick auf die anderen lenkt?
Darüber hüpft bestimmt nicht mein Herz,

stattdessen entfacht das in mir unendlichen Schmerz!

Wenn die Reichen verzichten auf ein Stückchen Schokolade,

aber sonst sitzen dreist sie wie im Speck die Made.

Wenn sie ihr Dasein fristen voll Langeweile

und nur noch ein Lustflug zum Mond ist das einzig Geile.

Wenn sie in vielerlei Lobby in Wirtschaft und Politik für ihre Interessen mit ihren Geldscheinen winken,

dann tut das bis in den Himmel erbärmlich stinken.

Glaub doch nicht, Du verdienst den Namen Christ, wenn Du vor lauter Reichtum deinen Nächsten vergisst.

Wenn Du mit den Mächtigen machst gemeinsame Sachen und die Schwachen nur kannst verlachen.

DU kannst doch nicht allen Ernstes mit der Bibel in der Hand beten

und gleichzeitig die Menschenrechte mit den Füssen treten.

Die USA, wo die Menschenrechte sind geboren, tritt nun diese selbst mit den Füssen unverfroren.

Und damit ihnen niemand kommt auf die Schlichen, sind sie flugs aus dem UNO Menschrechtsrat gewichen

und Israel tut desgleichen, entzieht sich jeglicher Kritik und Moral

und sagt der UNO ihr habt doch nen Knall.

Und alle glauben, Gott steht für ihre Politik ein, doch Jesaja hält ihnen entgegen sein ganz klares NEIN!

Du kannst nicht Gott im Himmel loben und gleichzeitig auf der Erde wie ein Ungeheuer toben. Hört endlich auf mit eurem religiösen Getu,

Gott hört eurer Heuchelei nicht länger zu.

Ich will euch sagen, was Gott gefällt, was ihr tun könnt in eurer Welt!

Ein Fasten, das eurem Leben frommt,

ein Fasten, mit dem ihr Gott näher kommt,

das geht nicht durch Hungern und saures Gesicht,

ihr müsst versuchen zu bekommen eine andere Sicht.

Jesaja macht Mut und sagt: Hebt doch bitte euren Blick und lasst Hungern und Selbstopfer flugs zurück.

Denn das richtige Fasten heißt: den Nächsten zu sehen, und auf die, die euch brauchen, zuzugehen! Wendet euch dem zu, der neben euch steht,

der Hilfe nötig braucht und vielleicht dein Gebet.

Nicht: Was kann ich für Dich tun ist die herablassende Frage,

sondern Was willst Du, dass ich für dich tu  in deiner Lage.

Denn wer so   den eigenen Willen gefragt ist zu benennen, der lernt auch wieder seine eigene Würde zu erkennen.

Den machst du stark, dass er sich für die Würde aller stark machen kann im Land, denn die wird wieder erschreckend bedroht wie ja bekannt.

Für Menschen, die kommen in Ach und Weh, will die C-Partei die Grenzen dicht machen mit der AFD.

Wieder hört man braune Parolen aufmucken, ich sag es euch mit Jesaja, liebe Leute, ich könnte nur spucken.

Menschenfeindlichkeit, Hetze und Hass, wie menschenverachtend ist das? Und immer mehr brüllen mit, auch die mit dem C im Namen ihrer Partei,

lassen sich ein mit dem braunen Brei

und ignorieren: Wie viele Menschen aus anderen Ländern machen sich für uns krumm, darum Ausländer raus, diese Parolen sind einfach nur dumm,

denn überall Fachkräfte fehlen,

wann begreifen das endlich diese verstockten rechten Seelen.

Vielleicht war das ja der Grund, dass das AT sollte unter den Nazis sein Schwund.

Weil so jemand wie der Prophet Jesaja, dieses bekloppte Unrecht genau sah     und unermüdlich zur Umkehr rief: noch könnt ihr entkommen aus diesem Mief In der ganzen Bibel steht auf allen Seiten dieser Fall:

Ausländer sind wir alle überall.

Und den Armen, Witwen und Waisen sollst du stehen bei,

so wird Gott sprechen dich frei!

Diese biblische Botschaft muss offensichtlich noch in das Land der Weißwurst dringen, denn dort hört man den Ministerpräsidenten anders singen:

auf dem Parteitag der CSU haben wir seine Diktion vernommen,

politische Enthaltsamkeit will er anordnen uns Frommen.

Auch er kennt offensichtlich seine eigene Bibel nicht, die auf jeder ihrer Seite von politischer Verantwortung für das Reich Gottes spricht.

Ist denn Jesu Wort in Bayern nicht bekannt?

Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen in euerm Land?

Wenn das die Worte sind von Christus Jesus, dann muss mit diesen finsteren Grenzen und Mauern Gedanken sein Schluss!

Nicht die Mi-gration ist das Problem, mit einer klugen Integration dagegen lebten wir bequem.

Mensch braucht Mensch, ist das denn so schwer zu verstehen, nur vielfältig und bunt können wir bestehen.

Also sucht nach neuen Ideen, um soziale Gerechtigkeit zu säen. Was ist denn z.B. daran so schlimm, wenn Ihr Reichen bekommt eine Steuer,

mit der ihr ausgleicht, wenn den Armen das Leben ist viel viel zu teuer?

Bei so viel Milliarden und Millionen tut euch doch die Abgabe nicht weh, aber manch einen rettet ihr damit vor dem Ertrinken in See.

Vergesst nicht, wem ihr den Reichtum habt zu verdanken

und weist euren eigenen Geiz in die Schranken.

Wer viel Geld hat, hat auch Verantwortung viel

und muss sich einsetzen für die, die Wenig haben, das ist das Ziel.

Schaut doch nur mal zu unsren Nachbarn in die Schweiz, da gibt es eine Vermögenssteuer ohne Geiz

un trotzdem dort will keiner der Reichen aus seiner schönen Heimat weichen.

Das ist ein Fasten, dass dem Leben frommt, ein Fasten, mit dem ihr dem Himmel näherkommt,

denn ihr spürt unseren Herrn, wenn ihr euch sozial verantwortet gern.

Wo Männer und Frauen   dagegen mit reichlich Geld

parken ihre Konten rund um die Welt.

Wo sie staatliche Steuern finden schlecht und meinen es wäre nur gerecht,

nach Luxemburg oder auf die Seychellen ihr Geld zu bringen,

damit hier zum solidarischen Teilen sie niemand kann zwingen …

Da schüttelt Jesaja lachend den Kopf und denkt feixend, was bist du für ein armer Tropf.

Mensch, bist du eine Flasche, das letzte Hemd hat doch keine Tasche!

Spar dir die Qual, denn es ist völlig egal

wie viel Millionen ein Mensch kann ausgeben, weil ewig wird dauern auch für ihn nicht sein Leben.

Und…  Geiz, ein nur nicht gönnen,

Mensch, das macht doch nur sauer,  so ein  Leben  ohne Teilen zu können.

Denk lieber daran:  Gottes- und Nächstenliebe sind von der Medaille zwei Seiten, du kannst nicht Gott lieben und mit deinem Nächsten Streiten.

Was dagegen Gott gut gefällt, ist die Sorge für die Armen, also teilt das Brot in der Welt. Dem Traurigen nimm von der Seele die Last,

in der Not lad ihn ein als deinen Gast.

Und fördere Projekte in anderen Ländern, so kannst du auch dort die Lebensbedingungen verändern.

Und weil wir leben in EINER Welt,

das Blühen dort als Segen hier auf dich fällt.

 

Und wer von euch denkt, das Problem ist weit weg,

der hat seine Lage noch nicht gecheckt.

Denn die Not dort betrifft UNSER Leben,

wir können nicht tun als würden drüber wir schweben.

Ich denk an die Kleidung, das Hemd, das uns nah,

und mir kommt in den Sinn ein Brand, der in Bangladesh beim Nähen geschah.
Unser Wohlstand und Luxus, die sind dort oft Grund, dass andere schuften und mühen sich wund.

Den Menschen dort man aus Raffgier alles nimmt, was eigentlich für IHR Leben ist bestimmt.

Urlaub dürfen sie nicht machen, sondern müssen 12/14 Stunden nähen unsere Sachen,

Türen verschlossen und Pausen verboten, denn sonst stimmen sie nicht , die Gewinne und Quoten.

Weil billig wir´s wollen, werden geschunden die Leut, doch wir können was tun, ja beginnen schon heut.

Kaufen fair gehandelten Kaffee und Wein, prüfen, ob die Firmen Arbeitsrechte halten ein,

sorgen so für Bezahlung, die gerecht ist und gut, das macht auch    unseren Kindern und Enkeln auch Mut.

Auch, dass hier in der Grönen Stee viele Leute Bock aufs Tüfteln und Basteln haben

und setzen im Repaircafe ein ihre Gaben.

Das wir nicht alles gleich schmeißen weg und produzieren immer mehr Dreck, sondern re cyceln und up cyceln und machen wieder schick, das ist, liebe Leute ein Schlüssel zum Glück.

Genauso tun auch in Emden viele mitarbeitende Christinnen und Christen   ehrenamtlichen Dienst in der Kleiderkisten, sammeln sortieren gutes Gewand und verkaufen es aus zweiter Hand

und das Geld aus diesem Hut kommt widerum

eins zu eins Mittellosen aus der Gemeinde zu gut.

Denn als Gemeinde steht es uns wohl an,

wenn Notleidenden wir helfen und bleiben auch dran,

die Türen zu öffnen und laden sie ein, die Großen, die Kleinen um hier glücklich zu sein.

 

So erleben unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden hautnah:

Durch den Einsatz für andere, ist der Sinn des Lebens klar. Und dann haben die Kinder auch keine Zukunftsangst in der Welt,

weil sie erleben, wir Erwachsenen tun alles dazu, dass diese Welt hält.

Und tun wir das alles in deinem Namen, dann spüren die Kinder, du Gott, hast Erbarmen.

Und noch was, auch das ruft Jesaja: Ein Fasten und Leben, dass Gott gut gefällt, das verzichtet auf Waffen und setzt auf Bildung für die Welt.

Das kauft nicht wie ein irrer Lump immer mehr Waffen auf Pump,

sondern leiht sich Geld, um in die Zukunft zu investieren

und ermöglicht den Kindern, das sie können studieren.

In Dänemark z.B.  diesem kleinen Land,

bekommt jedes Kind für Studium Geld vom Staat auf die Hand,

das ist geklärt, denn dort ist jedes Kind dem Staat sehr viel wert.

Und Spiel und Sport treiben die dänischen Geister, werden sogar Handballweltmeister,

weil die Freude am Spiel sie hat getrieben in diesen Tagen

und nicht das Geld scheffeln mit seinen Plagen. Und jetzt geht es nicht gleich rastlos weiter mit der Raserei,

jetzt  machen die Handballchampions aus Selbstfürsorge und für die Familie frei.

Denn, auch das ist ein Fasten, das dem Leben frommt,

ein Fasten, das dem Himmel näher kommt,

dass bei aller Betriebsamkeit wartest du, damit deine Seele kann kommen zur Ruh.

Und wenn ihr nun fragt: wie können wir so leben, wie ist es möglich nach Gutem zu streben?

Wo ist denn der Arme, dem ich helfen kann,

und ich hab so viel zu tun, darum die Frage ist… wann?

Da, liebe Leute, sagt Jesaja: jetzt ist Zeit und Stunde dran,

also geh auf die Straße und fang gleich an.

Schau in dein Leben, wer wohnt neben dir?

Wer geht oder arbeitet mit dir Tür an Tür?

Grad dem kannst du sein ein guter Geselle,

denn hier hat Gott dich gesetzt an diese Stelle.

Ein freundliches Wort, eine hilfreiche Hand. Wenn alle das täten, wie schön wär unser Land.

Eine geschenkte Stunde mit einer Freundin eine Tasse Tee,

die tut niemandem weh,

oder, warte, ich fahr dich eben in die Stadt, das macht manch alten Nachbarn glücklich und satt.

Oder öffne Kindern und Jugendlichen die Türen,

das wird unserer Menschheit den Himmel näher führen.
Wer Geld hat, der gebe es mit warmen Händen,

weil glücklicher machst du und wirst du durchs Spenden.

 

Das wichtigste Ding dein Herz jedoch sei, dass offen ist für mehr als zwei.

Und das bedenkt für den Herrn Christe gibt es mehr als nur eine deutsche Kiste. Schwarz und braun ist tot, die Farbe der Liebe aber ist rot.

Und der Regenbogen ist unser Zeichen, steht für Vielfalt und Demokratie, also gehen wir wählen und erhalten sie.

Das geht nicht mit der rechten Wand, dafür brauchst Du die linke Hand.

Machen wir es wie Christus, der die Menschen zu Tisch bat,

egal wie unterschiedlich sie auch sein mögen in ihrer Art.

Und er sagte: Für mich ist mit den gesellschaftlichen Unterschieden Schluss, weil ich der ganzen Menschheit dienen muss.

Denn so hat es mein Vater im Himmel immer genannt:

Gerechtigkeit bringt Frieden, das liegt auf der Hand.

So entsteht das Reich Gottes, und uns wird klar:

da mittendrin findest du Gott, der ist längst schon nah.

Wir brauchen durchs Fasten zu rufen ihn nicht, auch nicht durch unsere Pflicht.

Unsere Leistung kann Gott nicht gnädig stimm´m.

Auch wenn wir machten noch so viel Klimbim.

Gott lacht uns an, und er macht uns frei,

und befreit und erlöst  von der Last sind wir jetzt mit dabei,

sein Reich mit auf zu bauen, das dürfen wir uns wohl zu trauen,

sein Werk zu vollenden mit unseren Händen,

das können wir jetzt, wo wir frei sind von Schuld durch unseres Gottes großzügige Huld.

Von Licht spricht Jesaja, das bricht dann hervor

bringt wie Morgenlicht, Heilung und Wärme empor.

Und wenn Aschermittwoch nach dem Feiern die Fastenzeit kommt,

dann denkt an Jesaja und das, was euch frommt,

nicht ohne, nein MIT, das sei euer Plan

geht ran an die Wochen mit gutem Elan.

Denkt dran, Gott ist es selber, der euch gibt Mut,

zu tun, was der Welt und euch selber tut gut.

Wer so lebt und handelt, hat wohl getan,

drum komm ich nun auch am Ende meiner Predigt an.

Der Friede Gottes sei mit euch allen,

er behüte euch, dass keine Fäuste sich ballen!

Und so hoffe ich, liebe Leute, meine Büttenrede war für Euch heute

für Gottes Wort der rechte Rahmen, das uns bleibt in Ewigkeit. AMEN